Keine Angst, denn genau das ist KIWI HEALTH nicht – aus gutem Grund.
Warum das so ist, weshalb KIWI HEALTH entwickelt wurde und warum es sich dabei um eine Desktop-Anwendung für Windows-PC handelt, will ich in diesem Blog-Beitrag erklären.
Die Fähigkeiten von Apps sollen nicht in Frage gestellt werden
…aber zumindest das Hinterfragen habe ich mir erlaubt…
Apps zum Tracken von Gesundheits- und Fitnessdaten gibt es viele, sozusagen „so viele wie Sand am Meer“. Zahlreiche (oder zumindest einige davon) sind wirklich gut. Sie erfüllen ihren Zweck, messen und sammeln Daten aus verschiedenen Geräten, tauschen diese Daten untereinander aus und zeigen die Ergebnisse an. Das ist auf den ersten Blick für die allermeisten AnwenderInnen auch ausreichend. Aber Apps genauso wie Webanwendungen haben alle an irgendeiner Stelle auch ihre Grenzen, was deren Möglichkeiten und Funktionalitäten anbelangt.
Genau diese Tatsache offenbart schon die ersten „Probleme“. Zum einen gibt es einfach zu viele Apps, jede macht für sich das, was sie kann, von jedem Hersteller eines Gerätes wird eine App mitgeliefert, oder es muss ein Account für eine Webseite angelegt werden. Weiterhin kann nichts von alledem mit sämtlichen verfügbaren Daten umgehen und diese auswerten. Selbst wenn ich alle Freigaben in Apple Health erteile, bleiben zumindest die GPS-Trackingdaten aus meiner Garmin Golf-Uhr auf der Strecke. Ich bin also dazu gezwungen, zwischen Apps und Webanwendungen hin- und herzuwechseln, um mir einen gesamtheitlichen Überblick verschaffen zu können.
Die begrenzten Fähigkeiten von Apps sind ebenfalls schnell aufgezeigt. Wie steht es denn um einen vernünftigen Export, z.B. als Excel-Datei, damit ich eine individuelle Auswertung erstellen kann? Welche App bietet mir die Möglichkeit, aus einem frei definierbaren Zeitraum einen Bericht als PDF zu erstellen, welchen ich z.B. zum Arzt mitnehmen kann? Wie kann ich Werte aus verschiedenen Quellen „übereinanderlegen“, also gleichzeitig in einem Diagramm darstellen, um diese miteinander zu vergleichen?
In etlichen Blogs im Web findet man unzählige AnwenderInnen, die sich dieselben Fragen stellen. Und es gibt auch einige Ansätze, die eine Lösung bereitstellen. Die App „QS Access“ zum Beispiel erstellt einen CSV-Export, und es gibt Webseiten, die aus meinem hochgeladenen Apple Health-Export ebenfalls eine CSV-Datei zurückliefern. Aber was ist dann? Ich muss weiter Zeit und Aufwand investieren, um aussagekräftige Auswertungen zu erhalten und anzupassen, wenn weitere Daten hinzukommen.
Am Ende des Tages war das für mich einfach viel zu umständlich und unzureichend…
Apple Health als zentraler Datenpool
Bei jedem neuen Gerät, welches ich mir zulege, ist für mich wichtig, dass die aufgezeichneten Daten auch an Apple Health übermittelt werden. Dadurch gibt es zumindest eine zentrale Anlaufstelle, wenn es darum geht, den Überblick zu behalten. Bis zu einem gewissen Grad sind die angebotenen Auswertungen durchaus ausreichend. Und glücklicherweise bietet Apple Health auch die Möglichkeit, sämtliche Daten zu exportieren – leider aber in einem nicht wirklich verständlichen Format, nämlich XML.
So weit so gut… könnte man also denken. Ich kann meine Daten an einer Stelle betrachten, auswerten und bewerten und sogar exportieren.
„Quantified self“ – Erkenntnisse über mich selbst
Wie steht es um meinen Gesundheits- und Fitnesszustand? Wie haben sich meine Gesundheitswerte über die Zeit entwickelt? Wie und wo muss ich ansetzen, um mein Training zu verbessern?
Zu Beginn meiner Karriere als Überwacher meiner Gesundheits- und Fitnessdaten war die Apple Health-App völlig ausreichend. Ich habe mich gefreut, wenn die Anzahl meiner gelaufenen Schritte sich gegenüber der Vorwoche gesteigert hatte. Die verfügbaren Diagramme, z.B. für meine Treppenbesteigungen, waren anschaulich und aussagekräftig. Als einzige Datenquelle damals stand jedoch lediglich mein iPhone zur Verfügung.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Geräte dazu. Und natürlich zu jedem Gerät auch gleich die passende App bzw. Webanwendung. Inzwischen bin ich stolzer Besitzer einer Garmin Golf-Uhr, einer WLAN-fähigen Waage und eines Blutdruckmessgeräts von Withings, einem Hometrainer von Nautilus und zu guter Letzt einer von mir heiß geliebten Apple Watch.
Die gesammelten Daten wurden demnach immer umfangreicher, und es wurde immer schwieriger, diese auch vernünftig auszuwerten. Denn wenn ich schon jede Menge Daten sammle, dann habe ich auch den Anspruch, einen Nutzen davon zu haben. Ich wollte mehr über mich wissen, Verbesserungen (und natürlich auch Verschlechterungen) meiner Werte erkennen, mir Verläufe über große Zeiträume ansehen, auch mal ins Detail gehen und inhaltlich gleiche Werte von verschiedenen Geräten miteinander vergleichen.
Genügend Daten, um all das zu bewerkstelligen, sind ja vorhanden.
Die Idee hinter KIWI HEALTH
Was mich u.a. an einer App stört, ist nicht die App selbst, sondern die „viel zu kleine“ Darstellung auf dem Handy. Es ist einfach zu wenig Platz auf dem Display verfügbar. Und wenn ich bei meinem Arzt sitze, und er mir wieder einmal deutlich macht, wie wichtig ein „normaler“ Blutdruck für ein langes Leben sei, kann ich ihm nicht zeigen, dass sich gegenüber dem vorherigen Quartal durchaus eine Verbesserung bemerken lässt oder dass aufgrund einer Verschlechterung der Werte die Medikation neu eingestellt werden sollte. Denn ein PDF (ausgedruckt oder als Mail versendet), welches diesen Vergleich anschaulich zeigt, kann ich mit keiner App erstellen.
Gut, dass ich beruflich Software entwickle…
Ich habe mir also den Export aus Apple Health zur Brust genommen und etwas genauer angesehen. Dabei habe ich sehr schnell festgestellt, dass die Daten in einer strukturierten und standardisierten Form vorliegen, egal von welchem Gerät oder von welcher App diese an Apple Health übermittelt werden. Ich musste also nur noch die Daten einlesen und in eine auswertbare Form bringen.
Leider gibt es keine direkte Schnittstelle zu den Apple Health-Daten. Bleibt also ein kleiner, aber akzeptabler Wermutstropfen: der Export aus Apple Health muss manuell erfolgen und dann als ZIP-Datei auf meinem Computer verfügbar sein. Mehr ist nicht erforderlich, sogar das Entpacken der ZIP-Datei erledigt KIWI HEALTH. Und für die Tracking-Daten meines Golf-Spiels gibt es ebenfalls eine Lösung: Diese sogenannten GPX-Dateien kann ich nämlich über meine Garmin-Webseite exportieren, in einem Ordner auf meinem Laptop ablegen und diesen Ordner dann in KIWI HEALTH einbinden (Übrigens: Das funktioniert nicht nur mit Garmin, wichtig ist nur, dass die Daten im GPX-Format vorliegen).
Schon war ich an dem Punkt, an dem ich sein wollte.
Ich habe nun alle gesammelten Daten von allen Geräten und allen sonstigen Quellen an einer Stelle. Ohne großen Aufwand. Und genau daraus ist KIWI HEALTH entstanden, mit allen Vorteilen einer Windows-Anwendung.
„Et voilà“ – Ziel erreicht
KIWI HEALTH soll und will keine Apps ersetzen. Aber um viele fehlende Möglichkeiten und Funktionalitäten umfangreich ergänzen und erweitern.
Für einen „schnellen Blick“ auf den ein oder anderen Gesundheitswert nutze ich nach wie vor mein iPhone und die entsprechende App.
Wenn es aber ums Detail, um ausdruckbare Berichte, um Vergleiche, gleichzeitige Anzeige von Auswertungen in mehreren Fenstern, um die Bewältigung von vielen Daten aus unterschiedlichen Quellen und um vieles mehr geht, dann nutze ich KIWI HEALTH…