09.06.2025
Digitale Gesundheitsdaten in der Onkologie: KIWI HEALTH unterstützt eine klinische Studie der Medizinischen Hochschule Hannover.
Unsere PC-Software KIWI HEALTH wird Teil einer klinischen Studie der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ziel der Studie ist es, die Qualität der onkologischen Therapien zu optimieren und die Lebensqualität der PatientInnen durch die Nutzung von Gesundheitsdaten, die von Smartphones generiert werden, zu verbessern.

Hintergrund der Studie: Digitalisierung in der Onkologie
Die moderne Krebsmedizin steht vor der Herausforderung, Therapien nicht nur effektiv, sondern auch möglichst individuell und verträglich zu gestalten.
Die Bedürfnisse, Lebensumstände und gesundheitlichen Verläufe der PatientInnen unterscheiden sich zum Teil erheblich – und doch basieren viele Therapieentscheidungen noch immer auf aggregierten Durchschnittswerten.
Genau hier setzt die Studie der MHH an: Sie untersucht, ob und wie bereits vor und während einer Therapie generierte Gesundheitsdaten Hinweise auf einen individuellen Unterstützungsbedarf liefern können.
Das Besondere an diesem Ansatz ist die Verwendung von Alltagsdaten, die durch die PatientInnen selbst generiert werden – ohne zusätzliche Eingriffe oder Messungen im klinischen Umfeld.
Diese Perspektive eröffnet der Onkologie neue Wege, um Therapien individueller, patientenorientierter und wirksamer zu gestalten.
Über die klinische Studie
Konkret geht es um eine sogenannte Registerstudie, in deren Rahmen PatientInnen mit einer onkologischen Immuntherapie begleitet werden.
Die Studie startet im Jahr 2025 und läuft bis 2027. Zu Beginn werden zwanzig PatientInnen in die Studie eingeschlossen, mit der Möglichkeit einer späteren Ausweitung.
Ein Teil der Teilnehmenden stellt über ihr Smartphone aufgezeichnete Gesundheitsdaten zur Verfügung. Diese Daten – zum Beispiel Bewegungsmuster, Schlafverhalten oder Vitalparameter – werden mit Einwilligung der PatientInnen während der eigentlichen Therapie analysiert.
Die Software KIWI HEALTH wird zur Verarbeitung und Analyse der unstrukturierten Smartphone-Daten eingesetzt. Diese Daten werden sicher übertragen, in das Register eingepflegt und anschließend vernichtet, um die Privatsphäre der PatientInnen zu schützen.
Die Studie wurde bereits von der Ethik-Kommission genehmigt, und auch die finanziellen Mittel zur Durchführung sind gesichert.
Ziele der klinischen Studie
Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, ob die durch die Smartphones der PatientInnen generierten Gesundheitsdaten Hinweise darauf geben können, wie die Therapie besser gesteuert werden kann und welche Unterstützungsangebote besonders geeignet sind.
Dabei sollen prädiktive Muster erkannt werden, die Hinweise auf Therapieansprechen, mögliche Nebenwirkungen oder Unterstützungsbedarfe geben könnten.
Ein wesentlicher Aspekt der Studie ist die Nutzung bereits vorhandener und nicht durch ein Studiensetting beeinflusster Daten. Dies ermöglicht einen realistischen Einblick in den Gesundheitszustand der PatientInnen und gezielte Maßnahmen zur Unterstützung.
- Optimierung der Therapie:
Analyse der gesammelten Gesundheitsdaten, um mögliche individuelle Unterstützungsbedarfe zu erkennen und die Therapie entsprechend anzupassen - Verbesserung der Lebensqualität:
Gezielte Unterstützung der PatientInnen zur Steigerung der Effektivität der Therapie und Verbesserung der Lebensqualität während der Behandlungsphase
Technische Umsetzung
Der Weg der Daten von einem Smartphone bis zur klinischen Auswertung ist komplex.
Der typische Ablauf innerhalb der Studie schaut wie folgt aus:
- Der/die PatientIn gibt die Einwilligung zur Nutzung ihrer/seiner Smartphone-Daten
- Die Gesundheitsdaten werden durch Apple Health gesammelt, von dort exportiert und an die MHH übermittelt
- Im Studienzentrum erfolgt die wissenschaftliche Analyse der Daten
Besonders vorteilhaft: KIWI HEALTH ist in der Lage, große Datenmengen effizient zu verarbeiten, sodass sich aus verschiedensten Quellen konsistente Ergebnisse ableiten lassen.
Für ForscherInnen bedeutet dies: Weniger Zeitaufwand für die Datenaufbereitung – mehr Zeit für die eigentliche Interpretation.
Datenschutz und Sicherheit
Bei der Arbeit mit Gesundheitsdaten – insbesondere im sensiblen Feld der Onkologie – ist der Datenschutz von zentraler Bedeutung.
Die Verarbeitung der Daten erfolgt in einem definierten Arbeitsfluss, der mit den Datenschutzbeauftragten und den gültigen Datenschutzgesetzen abgestimmt ist. Dies gewährleistet, dass die Daten sicher übertragen und verarbeitet werden.
Nur autorisierte Personen haben Zugriff auf die Studieninhalte, und die Quelldateien werden nach der Übertragung in das Register gelöscht, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Fazit
Die Medizinische Hochschule Hannover setzt mit ihrer Registerstudie einen wichtigen Impuls für die Digitalisierung der Onkologie – und wir sind stolz darauf, mit KIWI HEALTH ein Teil dieses Projekts zu sein.
Die Zusammenarbeit mit der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation zeigt, wie patientengenerierte Gesundheitsdaten sinnvoll genutzt werden können, um Therapien individueller und wirksamer zu gestalten.
Für uns ist diese Kooperation ein bedeutender Schritt – nicht nur, weil sie die Leistungsfähigkeit von KIWI HEALTH als Analyse-Tool für Einzelpersonen bestätigt, sondern auch im medizinischen Forschungskontext das Potenzial als digitale Lösung zur Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten bietet.
Wir halten dich auf dem Laufenden!